Eure Erfahrungen mit Murena Cloud und /e/OS?

Hallo zusammen,

ich bin noch ziemlich neu in dieser Community, verfolge dieses Projekt aber schon seit einigen Monaten und finde es toll, dass es eine Alternative zu Google und Apple aus Europa gibt.

Kürzlich habe ich mir einen Murena Cloud Account angelegt. Gut finde ich, dass als Cloud-Software nextcloud verwendet wird. Meine Kontaktdaten, Kalenderdaten und Notizen habe ich bereits in die Murena-Cloud übertragen. Die Synchronisierung zwischen meinem Huawei P60 Pro (via DAVx) und meinem PC (Ubuntu 22.04) klappt sehr gut und unkompliziert.

Meine Fotos habe ich aktuell weiterhin bei Google gespeichert. Einfach aus dem Grund, weil die Performance sehr gut und ich von jedem Gerät darauf zugreifen kann.

Wie sind eure Erfahrungen mit der Murena-Clo? Ich bin ich mir unsicher, ob die Performance ausreichend ist für Bilder und Videos. Irgendwie läuft alles nicht so flüssig wie unter Google, Apple oder Huawei. Wenn ich mich für ein kostenpflichtiges Abo entscheiden sollte, werden meine Daten dann auf einem schnelleren Server gehostet, oder bleibt es weiterhin sehr langsam? Kann mir jemand sagen, ob es auch eine Gesichtserkennung in der Murena-Cloud gibt? Auf meinem Huawei habe ich eine lokale Gesichtserkennung in der App, was ich persönlich ziemlich gut finde.

Da ich das /e/OS Projekt sehr interessant finde und mir der Bliss Launcher auf den Bildern gut gefällt, habe ich mir als Zweitgerät ein Google Pixel 4a 5G gekauft. Leider funktioniert die Installation mit dem easy Installer weder unter Linux noch unter Windows. Aber um schon mal einen kleinen Geschmack zu bekommen, habe ich mir das aktuelle Bliss Launcher Projekt von Github heruntergeladen und daraus eine apk kompiliert. Die apk konnte ich auch auf meinem Pixel ausführen, allerdings ohne den schicken Hintergrund und die Icons von /e/OS. ^

Nach meiner bescheidenen Erfahrung zählt die Murena-Cloud nicht zu den Highlights von e/OS. Ich hatte über die letzten Jahre immer recht viele Probleme, so dass ich sie nicht mehr nutze (habe aber noch einen 1TB-Speicheraccount, auf dem meine mp3’s und Fotos liegen).

Zu meinen Problemen zählt die Synchronisation mit meinem Linux-Rechner (Nextcloud-Client auf Manjaro), die eigentlich nie problemlos funktionierte. Auch habe ich die Foto-Synchronisation von meinem Murena-Fairphone als sehr unzuverlässig erlebt.

Dennoch kann ich e/OS als System nur wärmstens empfehlen! Ich bin seit 3 Jahren sehr glücklich damit (ich nutze statt der Murena-Cloud die Proton-Suite).

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Vielen Dank für deine Erfahrungen. Unter Ubuntu hatte ich mit der Synchronisation meiner Kontakte und Kalender keine Probleme. Aber mir ist auch aufgefallen, dass der Server scheinbar sehr langsam ist. Teilweise hatte ich auch beim Zugriff über die Weboberfläche Timeoute. Da dieser Service kostenlos angeboten wird, will ich aber auch nicht mäckern. Mich würde halt nur interessieren, wenn man dafür bezahlt, ob sich die Performance danach verbessern weil man dann auf einem schnellen Server umgezogen wird. Vielleicht hat ja jemand dieses Abo gebucht und kann berichten.

Mich würde interessieren was du an e/OS gut findest? Ist es das Thema Datenschutz, Nachhaltigkeit oder gefällt dir die Oberfläche bzw die GUI sehr gut?

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Für mich war das Thema Datenschutz ausschlaggebend für den Wechsel. Dann in Kombination mit der Möglichkeit, das OS auf einem refurbished-Gerät zu erwerben oder selbst auf einem gebrauchten zu installieren.
Ein großer cloud-Nutzer war ich bisher nie. Mails, Adressen und Kalender macht posteo für mich und die murena-cloud nutze ich vorrangig zur sync von joplin, da kann ich also nicht viel beitragen.
Ich kam vom iphone und musste mich darum hinsichtlich GUI sowieso etwas um- und eingewöhnen, hab aber bisher alle Problemchen fix gelöst bekommen und sehr gerne dazugelernt. Was ich von einem smartphone brauche, funktioniert einfach und das Forum ist sehr hilfsbereit. Ich bin seit rund 4 Jahren zufrieden mit eOS.
(Der Launcher scheint für android-natives immer wieder mal diskutabel zu sein, aber man kann jederzeit einfach einen anderen installieren… Das gilt im Grund für so gut wie jede app: wenn mir eine Alternative besser zusagt, dann installiere und nutze ich eben die.)

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Die Cloud ist bei mir vollständig abgeschaltet. Mein Gerät kennt kein Cloud-Konto mehr. Die Cloud, für die ich mich aus Unkenntnis der Zusammenhänge damals angemeldet habe, dient mir heute in seltenen Fällen als Ablage und Experimentierfeld, allerdings immer vom PC aus.

Ich betrachte eine solch öffentlich gehostete (ich meine: nicht private) Cloud grundsätzlich als Sicherheitsrisiko. Wenn Daten das Gerät verlassen, sind sie unsicher, so hoch der Aufwand zu deren Schutz auch ist. Sie werden nicht nur übertragen und liegen dann dort, sondern sie erscheinen dann auch in dortigen backups, sie sind für Techniker und Tester sichtbar usw. Das ist das erste Argument.

Das zweite ist: die allermeisten synchronisierten Daten müssen überhaupt nicht in die Cloud. Unter den Fotos, die ich mache, sind 15 oder 20% gut, die will ich aufheben. Die anderen sind Ausschuss, sie entstehen halt beim Knipsen. Ich mache immer mehrere Bilder von ein und demselben Motiv, aber die (jedes davon 7…9 MB gross) brauche ich nicht in der Cloud. Und was sollen die Musikdateien da? Die sind ja völlig unnütz. Sie passen nicht einmal annähernd dort hinein, aber selbst die Klingeltöne werden mit grosser Selbstverständlichkeit standardmässig da hoch gepumpt, es sind halt Multimediadateien. - Die Einstellungen, die man machen kann, um das zu steuern, sind mir eben bei weitem zu wenig granular. Die Kategorisierung nach Dateitypen ist sicher eine Sache, die man machen kann, eine nach konkreten Dateiendungen und erst recht eine nach Ordnern wäre aber mindestens ebenso bedeutsam (und wahrscheinlich viel besser zu managen).

Drittens, ich hab lange ein Abo gehabt mit beschränktem Datenvolumen. Synchronisierung kann richtig teuer werden, wenn man im falschen Moment nicht aufpasst, erst recht, wenn womöglich noch Roamingkosten obendrauf kommen.

Diese automatischen Vorgänge der sog. Synchronisierung sollen irgendwie praktisch sein, drum sind sie ja auch standardmässig gleich vollumfänglich angeschaltet - in Wirklichkeit sind sie unpraktisch und wohl so ziemlich jeder Neuling wird nach kurzer Zeit die Meldung fehlenden Speicherplatzes angezeigt bekommen, woraufhin dann erst ein Bewusstsein darüber entsteht, wie dieses technische Hintergrundsystem überhaupt funktioniert. Es handelt sich letztendlich um eine Möglichkeit, mit der einer, der sich um nichts kümmern will, theoretisch eine Datenablage bekommt. Er wird sich allerdings sehr schnell drum kümmern müssen.

Einen gewissen Verwendungszweck sehe ich bei Kalenderdaten (vielleicht auch bei Notizen) und zwar, wenn man den eigenen Kalender anderen zur Verfügung stellen oder den Kalender von anderen bei sich einblenden will.

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/e/OS nutze ich schon seit einigen Jahren und bin wirklich sehr zufrieden damit. Es läuft stabil und funktioniert für meinen Nutzen sehr gut (telefonieren, schreiben, mails, kalender etc.). Ich nutze das FP4 und habe da mit dem easy-installer kein Problem gehabt. Beim S8+ war es eine längere Geschichte wo ich es manuell machen musste.

Zur Cloud: Leider ist die Erfahrung hier recht unterdurchschnittlich. Ich fasse hier mal kurz zusammen, was ich an anderen Stellen im Forum schon bemängelt habe. Die Ladezeiten sind recht lange, der Mail-server ist nicht immer erreichbar, die Synchronisation funktioniert so lala (wobei das in den letzten Tagen besser geworden ist) und die eingebunden Tools wie die Task-liste funktioniert auch eher so lala (wenige Funktionen, nicht immer synchroniserbar).
Dennoch nutze ich die Cloud als Ablagefläche, weil sie vom Datenschutz her von meiner Seite aus als recht positiv wahrgenommen wird. Es wird gut kommuniziert, was wann gemacht wird und es wird auch konstant an Verbesserungen gearbeitet.

Ich habe die Hoffnung, dass sich die Cloud demnächst verbessern wird (und an einigen Aspekten sind sie schon dran) aber mit gutem Gewissen kann ich sie im jetzigen Zustand noch nicht empfehlen. Da sind andere Clouds wie Proton vermutlich besser geeignet, wobei ich diese nicht nutze (ich arbeite primär lokal mit Sicherungs-festplatten). Den Kalender, die Tasks, die Notizen und die eigentliche Ablagefläche für Medien nutze ich täglich, die funktionieren an sich auch gut. Es mangelt aber an verschiedenen Personalisierungseinstellungen wie die verschiedenen Elemente arbeiten. Es ist wohl in Zukunft geplant, ein paar Dinge auszutauschen, allerdings weiss man nicht wann das passieren wird.

Betreffend dem Forum kann ich sagen, dass hier sehr viele hilfsbereite Leute unterwegs sind wie @obacht der mir direkt oder indirekt schon einige Male geholfen hat.

Mein Rat zum Ganzen: Probiere /e/OS unbedingt mal aus und wenn du etwas Zeit aufopfern willst, auch die Cloud. Sei dir aber bewusst, dass noch nicht alles perfekt läuft. Ich finde es als early-adopter interessant wie es sich verändert, hänge aber auch nicht extrem an der Cloud und nutze sie eher nebenbei. Eine Integration mit meinem Linux-System habe ich leider bis heute nicht hingekriegt.

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Zunächst einmal finde ich fast alles an iOS und Google Android schlecht! Als Linuxer stört mich, wenn ich keinen vollen Zugriff auf die Hardware habe (wie z.B. bei iOS, wo ich noch nicht mal wirksam mit Dateien arbeiten kann) oder wenn ich mit Dutzenden “Zwangs-Apps” (Bloatware) voller Tracker zugepflastert werde.

Ich werde nie verstehen, wie man z.B. für ein reguläres Samsung-Handy Geld bezahlen kann, welches mit wirklich Dutzenden nicht deinstallier- oder deaktivierbaren Apps zugepflastert ist, mit denen nicht nur Google, sondern auch zusätzlich noch Samsung Daten erntet. Leider vergessen die meisten Menschen schnell, sonst würden sie an Snowden denken, der schon vor 12 Jahren aufgedeckt hat, dass herkömmliche Smartphones regelrechte Abhörwanzen und Fußfesseln sind - und dass man sich bei den Geheimdiensten schlapp lacht über die idiotischen Verbraucher, die dafür auch noch bezahlen.

Und das erklärt meine Vorliebe für e/OS! Ich war immer schon auf der Suche nach einer Hardware, die ich auch wirklich besitze - und bei der ich selbst entscheiden kann, was ich nutze und wem ich Daten überlasse. Früher nutzte ich Meego (Nokia N9) und SailfishOS (Jolla) - jetzt habe ich mit e/OS endlich ein System gefunden, welches mir das ermöglicht.

Zunächst hatte ich ein Murena Fairphone 4, inzwischen ein Murena Fairphone 5 (beide vorinstalliert aus dem Murena-Shop). Ich hoffe, dass mein FP5 für die nächsten 10 Jahre mein Begleiter bleibt - und dass e/OS weiter reift und uns erhalten bleibt.

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@Shakatus deine Meinung zu Apple unterschreibe ich sofort, obwohl ich früher zu Zeiten von Steve Jobs selber ein großer Apple Fan war. Damals fand ich Apple sehr innovativ, auch konnte man die Geräte noch selber aufrüsten und reparieren. Inzwischen ist Apple in meinen Augen nur noch ein langweiliges Status-Symbol. Doch aus der Apple-Welt auszusteigen ist mir sehr schwer gefallen.

Ich habe gerne Blackberry Geräte genutzt, besonders das Blackberry Passport mit Blackberry 10 war seiner Zeit weit voraus. Doch gegen Android und Apple hat es sich leider nicht durchsetzen können.

Das viele Anbieter Apps vorinstallieren und man diese nicht entfernen kann, finde ich auch sehr dreist.

Beim Thema Datenschutz habe ich nicht ganz so große Bauschmerzen wie andere in diesem Forum. Denn egal was man macht, Spuren hinterlässt man sowieso mit seinem Gerät. Sei es beim telefonieren oder im Internet. Spätestens der Provider hat deine Daten gespeichert. Selbst wenn du darauf achtest und keine Daten über dich preisgibst. Es reicht ja schon aus, wenn einer deiner Kontakte dich in seinem Adressbuch speichert und diese Daten z.B. in die Cloud hochlädt. Auch solle nicht vergessen werden, alle Unternehmen die in der EU tätig sind, müssen sich an den DSGVO-Vorgeben halten.

Ich finde das Thema Datenschutz wichtig, doch noch wichtiger ist mir das Thema Sicherheit. Hier habe ich über e/OS unterschiedliche Meinungen gehört. Was sind eure Erfahrungen damit?

Schön und gut…nur, dass sich an die dsgvo gehalten wird, ist ja leider nicht per se gegeben, siehe zB die Recherche und Klage gegen die Bahn-app bei Kuketz bzw. digitalcourage.
Für bestmögliche Datensparsamkeit ist man meiner Meinung selbst verantwortlich und man muss selbst entscheiden, welche Kompromisse man mit welchen Diensten, Apps etc. zu machen bereit ist.

Die Sicherheit lässt mit dem Alter des Geräts und nachlassendem Support durch Hersteller zwangsläufig nach. Das muss man dann selbst einschätzen, s.o.
Hier ein statement seitens eOS zu security vs. privacy:

Ich denke, das eine gibt es nicht ohne ein Mindestmaß des anderen… Man muss aufpassen, dass die Begriffe nicht gegeneinander ausgespielt werden und man sollte definieren, was man jeweils damit konkret meint.

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Aber das war Apple immer (ich rede vom Mobilfunksektor). Schon das erste iPhone war ein Modeartikel. Mit späteren Gadgets (iPod, iPad, die Uhr, wo der Tag nur 18 Stunden hatte, die weißen Kopfhörer, die dröhnten wie ein Treppenhaus) wurde es immer schlimmer und belangloser.

Die entscheidende Leistung von Steve Jobs, sag ich immer, lag nicht in den Geräten, sondern es war die Züchtung eines neuen Kunden, der das alles bedingungslos mitmacht, viel Geld dafür ausgibt und auch noch andere missioniert. (OK, Microsoft hatte das zuvor auch schon versucht, aber so cool waren die Redmonder dann doch nicht …)

Z30 rulez! Daß BB10 sich nicht am Markt halten konnte, ist von heute aus gesehen eine Tragödie, denn es war an vielen Stellen tatsächlich durchdachter als Android. Soetwas wie den Hub vermisse ich bis heute schmerzlich. Diese Firma hat allerdings ihre Kundschaft zweimal ordentlich in den Hintern getreten und es deshalb wahrscheinlich auch nicht anders verdient.

Daten, die das Gerät nicht verlassen, hinterlassen auch keine Spuren.

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Vielleicht möchtest Du auch Alternativen in Betracht ziehen? Die, über die ich gestolpert bin, ist zwar nicht kostenlos, aber dafür heimisch: Fa. Heinlein in Berlin hat “mailbox.org” ins Leben gerufen (die Fa. wurde mir bekannt, weil sie während der Pandemie für die Berliner Unternehmen und Behörden viele Dienstleistungen aus dem Boden stampfte)…
Dort habe ich nun mein E-Mailkonto (IMAP) mit Kontakten und Kalender (DAVX) und 5GB Speicherplatz per OX-Drive (die mich 3,-/Monat kosten).

Ich will anhand dieses Beispiels keine einseitige Werbung machen, sondern nur darauf hinweisen, dass /e/OS so offen ist, dass Du nicht unbedingt Murena nutzen musst. Es gibt bestimmt noch eine Vielzahl von Dienstleistern, die ähnliches (lokale Server im eigenen Rechenzentrum) zu akzeptablen Konditionen anbieten (ich geh z. B. nach wie vor gerne im Laden um die Ecke einkaufen, statt auf internationalen Plattformen)…

Nur eine Anregung!

LG

-==[Schubsi]==-

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Vielen Dank für eure Kommentare, die ich sehr gerne gelesen habe.
Zunächst einmal ist es mir gelungen, e/OS auf meinem Pixel 4a 5G zu installieren. Allerdings musste ich den manuellen Weg gehen, denn über den easy Installer hat es nicht funktioniert. Und auch manuell ließ sich bei mir die letzte Version nicht installieren. Doch die vorletzte Version hat zum Erfolg geführt. :slight_smile:

Bis jetzt bin ich mit e/OS sehr zufrieden. Mir gefällt auch das einfache und schlichte Design sehr gut. Probleme habe ich bis jetzt nicht feststellen können. Alle Apps die ich nutze, laufen bei mir schnell und problemlos. Auch konnte ich die Google Kamera App installieren, damit hat sich die Fotoqualität deutlich verbessert. Doch an die Fotoqualität meines Huawei P60 Pro kommt es nicht heran, doch das Pixel soll auch gar nicht mein P60 Pro ersetzen.

Überrascht war ich, wie viele Apps und Websites meine Daten tracken. Obwohl ich das Gerät nur wenige Tage im Einsatz habe, hatte ich schon fast 10.000 Datenlecks in 12 Apps. Die meisten Tracker waren natürlich im Browser zu finden, doch die Anzahl hat mich doch sehr erschreckt.

Ein kleines Video mit meinen Erfahrungen zu e/OS habe ich auf YouTube geteilt. https://www.youtube.com/watch?v=gPaUJ6AdNWQ&t=8s

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