Welches Mail-Programm benutzt ihr

Ich benutze den original von F-droid.

ich nutze Fairmail… sehr gutes open source Programm mit Fokus auf Privacy. Leider wird es wohl nicht mehr weiterentwickelt…

sagt mal, wenn ich in F-Droid store bin und mir z.B Mail-Programme ansehe, dann steht unten unter “Berechtigungen” ja bei ganz vielen jede Menge Punkte welche Berechtigungen das Programm hat. Verstehe ich das richtig, dass das Programm dann z.B selbstständig Optionen ausführt (und evtl. auch nach Google sendet ???)

Schade. Dann nimm doch FairEmail, das wird offenbar noch weiterentwickelt, letztes Updates von vorgestern …

https://github.com/M66B/FairEmail/releases

Gibt’s auch bei F-Droid … https://f-droid.org/en/packages/eu.faircode.email/

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Wenn ein Programm Berechtigungen hat, dann kann es die auch nutzen.

Die spannende Frage ist dann natürlich: Was macht das Programm?
Bei Open Source Programmen liegt immerhin der Programmcode offen vor zum Nachsehen.

DeltaChat ist ein unterschätzter Mailclient

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ah dann hat es sich der Entwickler doch noch überlegt weiterzumachen… sehr gut

Das ist doch kalter Kaffee.

https://email.faircode.eu/status/

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FairEmail +1 :+1:

Entweder fdroid oder direkt vom Entwickler …

Auch bei mir verrichtet FairEmail seit bald drei Jahren sehr zuverlässig seinen Dienst. :+1:

Als ich am Anfang dieser Zeit einen Verbesserungsvorschlag bzgl. der Darstellung von blockierten Tracking-Bildern in HTML-E-Mails hatte, war dieser innerhalb von zwei Tagen in einer Erprobungsversion für mich implementiert und kurz darauf in einer neuen Produktivversion veröffentlicht.

Und natürlich lohnt sich auch der Kauf der Pro-Features (selbst wenn man sie nicht unbedingt benötigen sollte) direkt über die Homepage des Autors. Das ermöglicht Marcel Bokhorst, seine tolle E-Mail-App weiter zu entwickeln und hervorragenden Support zu leisten.

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kann man in der App auch Kontakte, Kalender… aus der icloud synchronisieren ??

Wie genau soll sich eine E-Mail-App mit der iCloud synchronisieren?

Für die Synchronisation von iCloud-Kontakten und -Kalendern mit Android-Kalendern und -Kalendern kann beispielsweise DAVx5 verwendet werden.

Die von DAVx5 zwischen iCloud und Android synchronisierten Kontakte können dann natürlich auch in der E-Mail-App genutzt werden - Berechtigung dazu durch den Nutzer vorausgesetzt.

FairEmail kann als kostenpflichtiges Pro feature auch Einladungen zu Terminen per E-Mail verarbeiten und Kalendereinträge erstellen.

nee besser nicht da muss ich ja alles Mögliche freigeben auf meinem Rechner :face_with_diagonal_mouth: nee dann überlege ich mir eine andere Lösung !
Trotzdem danke für den Tipp :+1:

Mit /e/OS, DAVx5 und FairEmail (oder K9 etc.) wärst du komplett Open Source unterwegs, könntest dich also theoretisch im Quellcode der jeweiligen App davon überzeugen, dass diese kein Schindluder mit deinen Daten (Kontakten, Kalendern, …) treiben.
Selbst wenn du das nicht persönlich überprüfen kannst, kannst du dich mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf verlassen, dass bei diesen Komponenten alles passt, weil viele Security-/Privacy-Nerds darauf schauen.

Gleichzeitig vertraust du deine Daten der iCloud und damit Apple und allen anderen macOS- bzw. iOS-Applikationen an, die Zugriff auf deine Daten haben und Closed Source (und damit nicht überprüfbar) sind.

Was ist die Logik hinter dieser Vorgehensweise?

Ich würde an deiner Stelle zuerst die iCloud loswerden wollen und diese durch eine (in :de:) selbst gehostete Nextcloud (auch Open Source und überprüfbar) ersetzen.
Und dann würde ich unter /e/OS (das deine Daten nicht zu Google sendet) nur vertrauenswürdige, weil überprüfbare, Open-Source-Apps installieren (siehe oben). Selbst diesen musst du nicht zwingend Zugriff auf Kontakte und Kalender geben, wenn das für deinen Anwendungsfall nicht notwendig ist.

Wie telefonierst du mit deinem Smartphone mit deinen iCloud-Kontakten, wenn du sie nicht mit den Android-Kontakten synchronisieren magst?
Oder wie willst du Termine und Aufgaben in einer Kalender-App verwalten, wenn du iCloud- und Android-Kalender nicht synchronisieren möchtest?
Letztendlich basieren alle Apps auf dem /e/OS- bzw. -Android-Unterbau.

Falls dich das nicht überzeugt, bin ich gespannt auf deine “andere Lösung”.

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Der Vollständigkeit halber … https://doc.e.foundation/calls_to_google_servers.html

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@ManuelS , du scheinst dich ja richtig gut auszukennen was ich von mir nicht behaupten kann. Ich will eigentlich nur von dem ganzen Datenklau weg den Apple und Google mit uns machen !
Ja du hast recht, die iCloud wollte ich jetzt auch langsam loswerden aber im Moment ist alles neu und ich versuche mich irgendwie zurecht zu finden, ist halt wieder eine Umstellung und da ich auch nicht mehr der Jüngste bin fällt mir das schon etwas schwerer :innocent:
Ich hatte mir überlegt, vielleicht die Murena-Cloud zu nutzen, was hälst du davon ???
Meine Kontakte habe ich zur Zeit erstmal nach Murena importiert und wollte meine Geräte (Handy, Laptop) darüber synchronisieren !
Welche Cloud würdest du mir denn empfehlen ??? Und eine Lösung die auch einfach zbw. Benutzerfreundlich ist für so normale User wie mich !?
Und dann kommt noch ein größeres Problem auf mich zu, nämlich meine Smarthome Lösung :see_no_evil: Bis jetzt hatte ich immer zwei Apps (für zwei Systeme) auf meinem iPhone und es funktionierte alles super. Das muss ich nach Möglichkeit auch irgendwie lösen !?
Ja ein Systemwechsel stellt aufeinmal alles auf den Kopf ! Aber ich denke das ist / war trotzdem die richtige Entscheidung und wenn ich hier von der Community Unterstützung bekomme dann wird das schon klappen :pray:

Danke @AnotherElk, da hast du natürlich recht. Ich hatte “deine Daten” auf die angesprochenen Kontakt- und Kalenderdaten bezogen.

Immerhin hat man, wie dein Link zeigt, unter /e/ und anderen ROMs, bei denen die Google Play Services durch microG ersetzt sind, eine Möglichkeit diverse Google Calls deaktivieren. Allerdings wird das Android-basierte Smartphone, wenn man alles deaktiviert, um gar keine Spuren bei Google zu hinterlassen, schon relativ “un-smart”. Jedenfalls funktionieren sehr viele Apps, die diese Dienste nutzen, dann halt nicht mehr.

Auch nur der Vollständigkeit halber: DAVx5 sollte nicht mal nötig sein weil ein fork dieser fantastischen app bereits in die Kontenverwaltung von /e/OS integriert ist.

Bei der Nutzung von Internetdiensten und mit dem Internet verbundenen Geräten muss man immer abwägen, welche und wie viele seiner Daten man Google, Apple und Co. überlässt. Manche Datenabflüsse lassen sich recht einfach durch die Wahl eines geeigneten Anbieters reduzieren, z. B. Kontakte, Kalender und E-Mails, andere nur deutlich schwieriger.

Der Worst Case in Bezug auf den Datenabfluss ist natürlich das Gmail-E-Mail-Postfach und praktischerweise alle Kontakte, Kalender und am besten noch Fotos usw. in der Google-Cloud. Das ganze dann noch genutzt auf Geräten mit Standard-Android und Standard-Applikationen, insbesondere Social-Media-Applikationen (Facebook, WhatsApp, TikTok, Instagram, …).

Etwas besser könnte die iCloud sein, da mir nicht bekannt wäre, dass Apple Anwenderdaten verarbeitet oder monetarisiert. Ich lasse mich diesbezüglich aber gerne eines besseren belehren.
Wie es mit GMX, Web.de etc. aussieht vermag ich nicht einzuschätzen, vermute aber, dass sie ähnlich wie Google alle vom Nutzer bereitgestellten Informationen nutzen, um ihre Werbeaktivitäten zielgenauer auszurichten.

Das andere Extrem wäre, alle Dienste selbst zu hosten bzw. bei auf Datenschutz spezialisierten Anbietern hosten zu lassen und nur speziell gegen Datenabfluss gesicherte OS und Applikationen zu nutzen. Dazu bedarf es jedoch einer Menge technischen Know-Hows und der Bereitschaft viel Zeit und Aufwand in Wartung und Betrieb zu investieren. Außerdem müssen ggf. Komfort- und Funktionseinbußen in Kauf genommen werden, weil viele Apps ohne datenleakende System-Komponenten gar nicht oder nur eingeschränkt funktionieren.

Mit /e/ bzw. Murena hast du dir ein relativ benutzerfreundliches Komplettpaket (OS + Services) ausgesucht, das auch für technisch weniger versierte Anwender geeignet ist, den direkten Datenabfluss an Google, Apple & Co. sukzessive zu reduzieren und ggf. auch (laut der von @AnotherElk verlinkten Dokumentation) vollständig zu vermeiden.

Was du nun auf dieser Basis anstellst, ist komplett dir selbst überlassen. Unter /e/OS kannst du jeden Dienstleister und jede App selbst auswählen und bist nicht an Murena-Cloud oder iCloud gebunden. Da liegt es ganz an dir, welche Dienstleister deinem Bedürfnis nach Datensicherheit und deiner Zahlungsbereitschaft am ehesten entsprechen.

Denn, ganz wichtig dabei: Die Nutzung von Diensten bei gleichzeitigem Schutz per Daten kann nicht umsonst sein, da sich die Dienstleister ja irgendwie finanzieren müssen und kein Geld mit der Verarbeitung der Daten ihrer Nutzer verdienen können.

Mike Kuketz, ein meines Erachtens anerkannter IT-Sicherheits-Experte aus Karlsruhe, empfiehlt in seinem Blog die deutschen E-Mail-Anbieter mailbox.org und Posteo, die jeweils ab 1 € pro Monat ein in Deutschland gehostetes E-Mail-Postfach mit Kontakt- und Kalenderverwaltung anbieten. Diese lassen sich dann unter /e/OS nutzen, aber natürlich auch auf dem PC, dem iPhone, … und in jedem Web-Browser.

https://www.kuketz-blog.de/empfehlungsecke/#email

Müsste ich persönlich einen Dienstleister wählen (muss ich nicht, da ich ein Web-Hosting-Paket mit E-Mail-Server und eigener Nextcloud-Instanz nutze), würde ich einen der genannten Anbieter der Murena-Cloud vorziehen, denn bei dieser gab es im Juli 2022 ein Datenleck, bei dem Nutzer Zugriff auf die Daten anderer Nutzer hatten.

Außerdem hängt die Murena-Cloud, die auf einer angepassten Nextcloud basiert, immer etwas (auch schon etwas mehr) hinterher, was die Aktualität der zugrunde liegenden Nextcloud-Version und den damit verbundenen Sicherheitspatches angeht.

https://scan.nextcloud.com/results/d27d87d8-474c-4319-8f39-f5073a473f76

Falls du neben E-Mail, Kalender und Kontakten auch Cloudspeicher benötigst, wäre vermutlich mailbox.org eine gute Wahl. Da bekommst du für 3 € pro Monat 10 GB E-Mail- und 5 GB Cloudspeicher. Die Größe der Speicher lässt sich für wenige Cent monatlich weiter erhöhen.

https://mailbox.org/de/produkte#preise

Solch ein E-Mail-/Cloud-Anbieter kombiniert mit /e/OS und entweder den bereits vorinstallierten Apps für E-Mail, Kalender und Kontakte oder anderen seriösen Open-Source-Apps - welche ist dann Geschmackssache und wohl der Ursprung dieser Diskussion - ist auf jeden Fall in guter Anfang, um seine Daten so gut wie möglich für sich zu behalten.

Bedenke aber auch, dass jede App potenziell Daten ausleiten kann, wenn sie von dir die Berechtigung zum Zugriff auf diese Daten erhält (wird bei der Installation oder später im Betrieb von dir eingeholt) und während der Nutzung nicht daran gehindert wird Daten an Dritte zu senden.
Für den ersten Teil bist du selbst zuständig (nicht alles erlauben, bloß weil die App danach fragt), bei letzterem unterstützt die Advanced Privacy-Funktion ganz gut, indem sie die Kommunikation von in den Apps eingebauten sogenannten Trackern mit der Außenwelt blockiert.
Kommerzielle und Closed-Source-Apps sind hier potenziell stärker verseucht als Open-Source-Apps. So findet und blockiert die Advanced-Privacy-Funktion von /e/OS im DB Navigator, in Komoot und in PayPal jeweils 4 Tracker und in FairEmail (erwartungsgemäß) 0 Tracker.
Natürlich könnte man bei dieser Thematik noch viel weiter in die Tiefe gehen und zusätzliche Sicherungsmechanismen diskutieren, doch würde das zum einen diese Diskussion über E-Mail-Programme sprengen und zum zweiten hört dann eben auch ganz schnell die Anwenderfreundlichkeit auf.

Das von dir angedeutete zweite Problem, das SmartHome, ist ein ganz anderes Thema, auf das ich nur ganz kurz eingehen möchte:
Natürlich gibt’s auch bei mir ein wenig SmartHome mit Komponenten von Homematic IP, Sonos, Philips Hue und andere Zigbee Komponenten. Verwaltet und gesteuert wird alles über RaspberryMatic und OpenHAB (beides Open Source) auf einer Synology DiskStation im Heimnetz. Zugriff von außen ist über die OpenHAB-App und myopenhab.org (könnte man auch selbst hosten) möglich. Die Cloud-Services der SmartHome-Anbieter (wenn die jeweilige App auf dem Handy die Steuerung der Komponenten auch außerhalb des Heimnetzwerks erlaubt) würde ich dagegen niemals nutzen und meine Philips Hue Bridge (könnte man durch eine offene Zigbee-Lösung ersetzen) hat keinen Internetzugriff.
Insgesamt ist auch das ein Thema mit dem man viele Abende und Wochenenden verbringen kann und bei dem es sehr schnell nerdig wird.

Zu guter Letzt muss man sich auch immer bewusst sein, dass man mit seinen Internetaktivitäten nicht auf einer einsamen Insel unterwegs ist, sondern seine Daten ohnehin ständig Dritten zur Verfügung stellt und an sie weiterleitet. Und viele davon landen mehr oder weniger umfangreich direkt oder auf Umwegen bei Google, Apple & Co. Selbst wenn man deren Dienste nicht nutzt.

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